Am 12. Mai 1985 gründete Mestre Matias die Assoçiação Brasil Capoeira in Brasilien. Vier Jahre später, als Mestre Matias bereits in der Schweiz war, entstand daraus die Brasil Capoeira Schule.
Mestre Matias lehrt einen Capoeira-Styl, der sowohl auf der Grundlage der Capoeira-Regional als auch der Capoeira-Angola beruht. Als Leitfaden in seinem Unterricht gelten folgende Punkte:
Neben Mestre Matias unterrichten auch seine fortgeschrittenen Schüler („Professores“, „Instructores“ und „Graduados“) an der Brasil Capoeira Schule. Der Unterricht ist vielfältig und setzt sich jeweils aus unterschiedlichen Elementen zusammen. Meist starten die Stunden mit Aufwärmen und Dehnen der Muskeln und Gelenke. Anschliessend findet das eigentliche Training mit den verschiedensten Übungen statt. Je nachdem ist dabei die Verbesserung der Kraft, der Ausdauer, der Geschwindigkeit, Beweglichkeit, der Akrobatik oder der Musik mit all ihren Rhythmen und dem Gesang im Fokus.
Nicht nur die Unterrichtsinhalte sondern auch die Unterrichtsformen sind abwechslungsreich. So wird abgewechselt zwischen frontal Unterricht, Übungen zu zweit oder in kleinen Gruppen, Schlägen auf Boxsäcken oder das Einstudieren der „Sequencias“ (Definierte Bewegungsabläufe zu zweit mit Angriff und Verteidigung).
"cintura desprezada", eine Teamakrobatik
Am Schluss der Stunde wird alles, was gelernt wurde in der Roda praktisch umgesetzt und angewendet. Natürlich zur und mit der Musik, die von den Schülern selbst gepielt und gesungen wird.
Das Capoeira-Spiel passt sich den Fähigkeiten jedes Einzelnen an, respektive jeder kann mit seinen Fähigkeiten das Capoeira-Spiel erlernen und Spass dabei haben. Beispielsweise lernen Kinder die Bewegungen spielerisch und können das Gesehene und Gelernte beinahe automatisch umsetzen. Jugendliche, welche kräftig und athletisch sind, haben in der Capoeira die Möglichkeit ihr ganzes Repertoire an Bewegungen schnell und kraftvoll auszuüben mit zusätzlicher Akrobatik. Die etwas älteren Athleten können ihr Capoeira-Spiel harmonisch und ruhig aufbauen.
Besonders für junge Menschen ist die Capoeira als Freizeitbeschäftigung attraktiv. Viele Jugendliche platzen beinahe vor Energie, verstehen es aber nicht, diese Energie sinnvoll und zielgerichtet umzusetzen. Die Capoeira bietet ein Ventil, um diese Energie loszuwerden und sowohl körperlich als auch geistig einzusetzen. In der Capoeira erlernen die Jugendlichen Bewegungen, die sie sich vermutlich nie zugetraut hätten. Damit lernen sie ihren Körper kennen, ihn zu respektieren, kontrollieren, zu stärken und zu formen und können Selbstvertrauen gewinnen. Die Capoeira mit ihrer Vielfalt ist eine Bereicherung, bei der man Spass hat, seine Energie bündeln und loswerden kann und auch in einer Gruppe diszipliniert trainieren muss. Damit bietet sie schlussendlich auch einen Weg, junge Menschen vom Rumhängen auf der Strasse wegzubringen.
Die Ginga ist der Grundschritt der Capoeira. Bei der Basis-Ginga vollführt der Capoeirista mit den Beinen die Form eines Quadrats und eines Dreiecks, was sowohl Koordination als auch motorische Fähigkeiten verlangt. Die Ginga wird dabei rhythmisch zum Spiel des Bermibau ausgeführt. “Die Ginga ist die Seele der Capoeira”, so hat Mestre Bimba es beschrieben. Genau genommen ist sie so wichtig, dass man in der Capoeira nur Bewegungen ausgehend von der Ginga akzeptiert, die im Ritual der „Roda“ und begleitet von den korrekten Rhythmen und Melodien stattfinden.
Während der Ginga muss der Capoeirista in ständiger Bewegung bleiben und versuchen Angriffe und Gegenangriffe zu simulieren. Dabei muss er stets aufmerksam die Intentionen seines Partners verfolgen und erahnen. Jeden Moment muss er darauf vorbereitet sein, den Angriff seines Gegenübers abzuwehren oder ihm auszuweichen.
Der Unterricht von Mestre Bimba enthielt unter anderem die "Sequência de ensinamento" und die "Sequência de balãoes". Jeder Anfaenger musste die "Sequência de ensinamento" auswendig vorzeigen können, bevor er das erste Mal in einer Roda zum Rhythmus des Berimbaus spielen durfte. Die "Sequência de ensinamento" wurde daher jeden Tag geuebt, von den Anfaengern, wie auch von den Fortgeschrittenen. Hier ein Video zu der "Sequência de ensinamento".
Erster Teil der Sequência Schüler A Meia-Lua de frente Meia Lua de frente com armada Aú
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Schüler B Cocorinha Cocorinha com negativa |
Zweiter Teil der Sequência
Schüler A Queixada Queixada Cocorinha Benção Aú Rolê
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Schüler B
Cocorinha Cocorinha Armada Negativa Cabeçada |
Dritter Teil der Sequência Schüler A Martelo Martelo Cocorinha Benção Aú Rolê
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Schüler B Bloqueio de Braço Bloqueio de Braço Armada Negativa Cabeçada |
Vierter Teil der Sequência Schüler A Goldeme Goldeme
Arrastão Aú Rolê
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Schüler B Bloqueio Bloqueio Galopante Negativa
Cabeçada |
Fünfter Teil der Sequência Schüler A Giro Joelhada Aú Rolê |
Schüler B Cabeçada Negativa Cabeçada |
Sechster Teil der Sequência Schüler A Meia-Lua de Compasso Cocorinha Meia-Lua de Campasso
Joelhada Aú
Rolê
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Schüler B Cocorinha Meia-Lua de Compasso Cocorinha Meia-Lua de Compasso Negativa
Cabeçada |
Siebter Teil der Sequência Schüler A Armada Armada Cocorinha Benção Aú Rolê
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Schüler B Cocorinha Cocorinha Armada Negativa Cabeçada |
Achter Teil der Sequência Schüler A Benção Aú Rolê |
Schüler B Negativa
Cabeçada |
Es werden Tänze aus Brasilien gelernt und man setzt sich mit der ganzen Bewegungs- und Musikkultur auseinander. Grossen Wert wird dabei auf die Musik an sich gelegt, so werden Capoeira-Instrumente selber gebaut, man lernt sie zu spielen und dazu zu singen.
Capoeira besteht so betrachtet aus diversen Künsten, die sich alle in der Capoeira zu einer Kunstform vereinen. Jeder kann in der Brasil Capoeira Schule Teil dieser Kunst werden und mitmachen. Alle sind willkommen und niemand wird ausgeschlossen!
Konferenzen und Seminare mit grossen Mestres: Hier Mestre Itapoan
(Mitte), Mestre Paulao, Mestre Gege, C-Mestre Natal, Mestre Itapoan, Mestre Matias, Mestre Orelha,
Mestre Chocolate, C-Mestre Marco Antonio (von links nach
rechte)
Instrument Kurs
Wettkämpfe zwischen unterschiedlichen Schulen
Vorstellungen und Vorführungen
Trainings draußen auf der Strasse... wie auch im Ausland
Tänze
Folklorische Tänze... und vieles mehr!